Törnbericht: Segeln ab Trogir
EIN TÖRNBERICHT VON ELKE UND GERHARD
Wir sind Elke & Gerhard aus München und seit 2024 stolze Besitzer bzw. Investoren der nagelneuen Bavaria C46 „ESTINELLA“ mit Liegeplatz in Trogir.
Ich habe bislang seit rund 15 Jahren bei „Pitter Yachtcharter“ gechartert und so war das Kauf-Charter Modell bei „Pitter“ sozusagen eine logische Konsequenz und – da ich von Anfang an ausschließlich Bavarias gefahren bin – ebenso die Wahl der neuen C46. Innerhalb unserer zwei wöchigen „Eignerzeit“ beschreibe ich hier die erste Woche vom 31.08.-07.09.2024.
Texte, Videos und Fotos zur Verfügung gestellt von Gerhard – vielen Dank!
Unser Segeltörn ab Trogir
Tag 1
Die Übernahme des Bootes ist im Prinzip immer wieder das Gleiche – bis alle Einkäufe an Bord sind, meinen Mitreisenden das Schiff erklärt ist und alles Gepäck verstaut, lohnt sich häufig ein Auslaufen nicht mehr und so begeben wir uns in die Altstadt von „Trogir“ um uns alle bei einem netten Abendessen erst einmal ein wenig kennen zu lernen. Neben meiner Frau und häufig auch Familienmitgliedern kommen meist auch „fremde Gäste“ mit, da ich meine Törns gerne auch auf entsprechenden Plattformen anbiete.
Tag 2
Gegen 10:00 Uhr legen wir ab und die ersten Meilen mit „ESTINELLA“ sind durchaus etwas sehr Besonderes…
Bis auf den Transport von Giebelstadt in Bayern nach Pula – diesen habe ich begleitet und darüber einen Film gemacht – haben wir sie noch nie fertig gesehen und so muss ich doch so manche Freudenträne ein klein wenig verdrücken. Auch wenn uns ESTINELLA nicht im klassischen Sinne gehört, so haben wir doch den Namen vergeben und alles an Ausstattung an ihr bestimmt und ausgesucht. So ist eine Bindung zum Schiff entstanden, die ich mir vorher nicht habe vorstellen können.
Die erste Nacht verbringen wir auf der Insel „Sveti Klement“ – in der Bucht Palmizana Beach. Palmizana Beach ist eine relativ hübsche Bucht auf der Südseite, die aber mitunter durch monströse Motoryachten und/oder Katamarane ein wenig verschandelt wird. Knapp 100€ für einen Bojenplatz (15m Schiff) ohne jegliche Form von Service finde ich an dieser Stelle obendrein auch relativ übertrieben uns so habe ich für mich beschlossen diese Bucht künftig zu meiden.
Tag 3
Auf unserem Weg zum östlichen Ende der Insel „Hvar“ – leider haben wir so gut wie keinen Wind – stoppen wir auf eine kurze Erfrischung auf der Insel „Scedro“. Weiter geht es dann ans Ende der Insel zum kleinen sehr hübschen Städtchen „Sucuraj“. Dort haben wir uns mit ehemaligen Mitseglern verabredet, die mittlerweile Freunde geworden sind und die aktuell in der Gegend Urlaub machen. Der Hafen von „Sucuraj“ ist eher klein, aber sehr gemütlich und hübsch und vor allem verglichen mit vielen anderen als eher günstig zu bezeichnen.
77€ bezahlen wir für unser 15m Schiff und eine sehr bestimmte aber witzige Hafenmeisterin begrüßt uns nachdem wir vorbestellt haben. Die kleineren Yachten liegen hinten im Hafenbecken, alle etwas größeren Schiffe delegiert die „Hafenaufseherin“ ganz vorne längsseits der Kaimauer. Rund um den Hafen gibt es diverse Konobas und Restaurants.
Tag 4
Wir verlassen „Sucuraj“ und unser heutiges Ziel ist die Bucht „Gradina“ am westlichen Rand von „Korcula“.
Diese Bucht ist auf meinen Törns hier im Süden eine sehr gerne angelaufene Bucht, liegt sie doch nach Westen offen und bereitet einem einen unfassbar kitschigen Sonnenuntergang. Auf Grund dessen, sollte man sich nicht allzu viel Zeit lassen um während der Saison hier noch einen Anker – oder Bojenplatz zu bekommen.
Die Bucht ist verhältnismäßig günstig mit runden 45€ für unser Schiff. Die Konoba „Siloko“ am Ufer mit wunderschönen Blick ist ebenfalls sehr zu empfehlen.
Tag 5
Auf geht’s zu unserem Highlight bei den meisten Törns hier rund um Split und Trogir. Die Insel VIS liegt ca. 35/40sm vor uns und insbesondere das kleine Städtchen „Komiza“ im Westen hat es uns angetan. Als echte ABBA Fans besuchen wir hier immer wieder das Restaurant „Jastozera“ gleich am Bojenfeld vor der Hafeneinfahrt. Hier wurden einige Szenen des Musicals „Abbas Mamma Mia – here we go again“ gedreht.
Mit dem eigenen Dinghi kann man direkt unter dem Restaurant in einer kleinen „Garage“ anlegen und steigt dann aus dem Beiboot direkt ins Restaurant…
Wenn man dann nach dem Essen die Kellner freundlich nach ein wenig Abba Musik fragt, dann wird der Laden zumindest von uns jedes Jahr hier gerockt. Man findet im Restaurant kaum Hinweise auf die Dreharbeiten… aber wenn man die Kellner erst einmal darauf anspricht, aber dann… 🙂
Tag 6
Ein Hammer Tag! – Unser Ziel heute ist nicht weit, einmal um die Insel VIS rum und im Hafen der gleichnamigen Stadt fest gemacht. Der Weg dorthin lässt mich zum ersten Mal in diesen Tagen sehen was unsere C46 zu Leisten im Stande ist. Knappe 30kt. Wind gegenan und eine sehr ordentliche Welle von 2-3m steckt ESTINELLA sehr gut weg und wir haben nie das Gefühl irgendeine Grenze zu überschreiten. Gut, – da ich sie noch nicht so lange kenne, gehe ich ohnehin defensiv an das Schiff heran und habe das Gross gut gerefft. Das Vorsegel – eine Selbstwendefock – kann auf Grund der daraus resultierenden eher kleinen Größe voll stehen bleiben. Nach einem etwa 4h langen „geilen Ritt“ von Komiza nach Vis Stadt legen wir heute hier im Hafen an, um auch unsere Frischwasserbestände zu füllen.
Tag 7
Der vorletzte Tag steht an. Geradewegs nach Norden um im Westen von „Soltau“ noch in einer kleinen Bucht namens „Sesula“ an einer vorbereiteten Landmooring des zughörigen Restaurants fest zu machen. Die Kosten sind entsprechend dann mit dem Essen dort abgegolten. Wunderschön mit Blick von oberhalb auf die Bucht kann man hier im „Sismis“ sehr gute – vorwiegend Fischgerichte – speisen.
Nachdem ich mit der Basis in Trogir geklärt habe, dass es an unserem Schiff keinerlei Probleme gibt und außerdem verspreche am Samstag spätestens um 8:00 am Steg zu sein, können wir die letzte Nacht hier verbringen und den letzten Abend hier noch einmal gemeinsam essen.
Tag 8
Um 5:00 Uhr klingelt der Wecker und wir legen in komplett dunkler Umgebung ab. Unter Beleuchtung von Taschenlampen und Suchscheinwerfern lotst mich mein „Decksmann“ am Bug durch das sehr kleine aber auch sehr enge Bojenfeld hinaus ins Dunkel. Die Uhrzeit haben wir nach dem Sonnenaufgang und der Fahrtzeit nach Trogir gewählt.
Als echtes Highlight zum Schluss habe ich damit schon etliche Mal meine Gäste noch einmal richtig verzaubern können. Punkt 8:00 Uhr legen wir voll getankt an der Kaimauer des Steges „D“ von Pitter Yachtcharter an.
Selbst „Yachteigner“ sein…
Auch wenn ich die letzten 15 Jahre runde 45 Törns in Kroatien und Griechenland mit „Pitter“ gechartert habe – ein gewisser Unterschied ist es dann doch das erste Mal als Eigner an den Steg zu kommen. Der Kontakt mit der „Pitter Crew“ an der Basis ist persönlicher, man wird gebeten bewusst auf evtl. mangelhafte Details am Schiff zu achten und diese mittzuteilen, im Anschluss eine Art Törnbericht zu verfassen usw.
Wie zu Beginn schon erwähnt, wir sehen uns nicht als Eigner im klassischen Sinn, eher als Investoren. Umso wichtiger ist es dann aber diesbezüglich auch eine gute Kommunikation zu den Betreuern des Schiffes vor Ort zu führen und dieses persönliche Verhältnis gut zu pflegen.
Bavaria C46 „Estinella“
Die Segelyacht Bavaria C46 „Estinella“ mit Baujahr 2024 liegt an der Pitter Yachtcharter Basis in der Marina Trogir, Kroatien. Mit ihren 4 Kabinen bietet die Yacht Platz für 9 Personen und hat 4 Toiletten und 4 Duschen.
Berichten auch Sie über Ihren Segeltörn!
Egal ob Sie Yachteigner sind und unsere Leser an Ihrem Törn teilhaben lassen, Ihr Boot vorstellen oder ob Sie einen Törnbericht von Ihrem letzten Charter mit Mitgliedern und Partner der Nautic Alliance haben – wir freuen uns auf Ihren Beitrag!